ERKRANKUNG

Die Eosinophile Ösophagitis oder kurz EoE ist eine chronisch entzündliche und fortschreitende Erkrankung der Speiseröhre.

Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten. Am häufigsten tritt die EoE jedoch bei jungen Menschen kurz vor dem Erwachsenenalter auf und bei Erwachsenen im Alter von 30 bis 50 Jahren. Männer sind
2- bis 3-mal häufiger von EoE betroffen als Frauen.

Aufbau und Funktion der Speiseröhre

Die Speiseröhre gehört zum oberen Verdauungstrakt und verbindet den Rachen mit dem Magen. Sie dient in erster Linie dazu, Nahrung und Flüssigkeiten aus dem Mund zum Magen zu transportieren.

In der Speiseröhre unterstützen wellenförmige Muskelspannungen (Muskelkontraktionen) die Schwerkraft und befördern den Speisebrei in Richtung Magen.

In der Fachsprache heißt die Speiseröhre auch Ösophagus.

Was passiert bei der EoE in der Speiseröhre?

Eine Entzündung ist normalerweise eine Schutzreaktion unseres Körpers auf schädliche Reize, wie z. B. Verletzungen, Fremdstoffe oder Krankheitserreger.

Bei der EoE reagiert der Körper aber zum Teil auf ungefährliche Stoffe mit Entzündungen. Bestimmte Entzündungen in der Speiseröhre bleiben dauerhaft bestehen und werden immer wieder neu entfacht. In der Folge verändert sich das Gewebe der Speiseröhre und es kommt zu Narbenbildung (Fibrose). Es kann auch zu Verhärtungen kommen, wodurch die Speiseröhre an Elastizität verliert. Durch diese Veränderungen können Engstellen in der Speiseröhre entstehen und Funktionsstörungen auftreten.

Was sind die Ursachen für eine EoE?

Warum manche Menschen an Eosinophiler Ösophagitis erkranken und andere nicht, ist heute noch nicht vollständig bekannt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren zusammenspielen, damit eine EoE entsteht. 

Zu diesen Faktoren zählen:

  • eine genetisch bedingte Anfälligkeit
  • Umweltallergene (wie z. B. Pollen)
  • bestimmte Nahrungsmittel (wie z. B. Eier, Nüsse, Milch, Weizen, Soja, Fisch und Meeresfrüchte)
  • ein überaktives Immunsystem

Unser Immunsystem ist normalerweise die natürliche Abwehr unseres Körpers. Es reagiert auf eingedrungene Bakterien und Parasiten mit Entzündungen, um diese unschädlich zu machen. Bei einer EoE ist das Immunsystem jedoch überaktiv.

Der Eosinophilen Ösophagitis liegt eine Typ-2-Entzündung zugrunde.

Was passiert bei einer Entzündung im Körper?

Eine Entzündung ist ein komplexer Vorgang, an dem viele Zellen beteiligt sind. Damit die unterschiedlichen Zellen bei einer Entzündung ihre Arbeit verrichten können, müssen sie in engem Austausch miteinander stehen.

Die Kommunikation der Zellen miteinander findet unter anderem mithilfe spezieller Botenstoffe statt. Sie werden auch von Immunzellen produziert und freigesetzt, um den Ablauf der Entzündung zu koordinieren und die Aktivität der beteiligten Zellen zu steuern.

Der Entzündungsprozess bei der EoE

Bei Betroffenen mit Eosinophiler Ösophagitis liegt eine ganz bestimmte Art der Entzündung vor: die sogenannte Typ-2-Entzündung.

Die Typ-2-Entzündung ist charakterisiert durch das Vorhandensein von entzündungsfördernden Typ-2-Botenstoffen, sogenannten Interleukinen (IL), und bestimmten Entzündungszellen, die man eosinophile Granulozyten nennt. Sie sind auch der Namensgeber für die Eosinophile Ösophagitis.

Die Beteiligten am
Entzündungsprozess

Die Wirkung von Interleukinen wird über spezifische Andockstellen auf Zellen, die Rezeptoren, vermittelt.

Die Rezeptoren für die bei einer EoE wichtigen Interleukine – das sind IL-4, IL-13 und IL-5 – befinden sich auf vielen Zellen, die am Entzündungsgeschehen der Eosinophilen Ösophagitis beteiligt sind.

Folgen bei einer EoE

Docken diese Interleukine an entsprechenden Rezeptoren an, können Entzündungsreaktionen ausgelöst werden und die Schleimhaut der Speiseröhre kann sich verändern. Die Folgen sind die typischen Beschwerden, die bei einer EoE auftreten.

BEGLEITERKRANKUNGEN

Die Typ-2-Entzündung, die einer EoE zugrunde liegt, kann auch andere Beschwerden verursachen. Patientinnen und Patienten mit einer EoE leiden häufig auch unter anderen Erkrankungen, wie beispielsweise:

Nahrungsmittelallergie

Allergischer Schnupfen

Neurodermitis

Asthma

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